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Joachim Sikora verstorben

 

Am vergangenen Sonntag (05.06.2022) verstarb mit Joachim Sikora ein Urgestein des Schachklubs Schwandorf im Alter von 81 Jahren. Als langjähriger Spielleiter und engagierter Mannschaftsspieler begleitete er den Schachklub seit den 70er Jahren durch verschiedene Vereinslokale vom Vereinsheim Schwandorf, der Gaststätte Kreuzberg, dem Gasthaus zum Dobmeier, dem Vereinsheim des FC Schwandorf bis zum jetzigen Spiellokal in Dachelhofen. Unvergessen bleiben seine humorvolle, heitere, gesellige und wertschätzende Art. Auch nach einem harten Schachmatch fand er immer noch Lob für das Spiel des Gegners und oft landete man in einem Gespräch über Gott und die Welt oder seinem Lieblingsmusiker Frank Sinatra.

 

1.      Vorsitzender Johannes Paar (07.06.2022)

 

Traueranzeige https://www.mittelbayerische-trauer.de/traueranzeige/joachim-sikora

 

 

Joachim Sikora (rechts) vertarb am 05.06.2022. - Das Foto zeigt ihn mit Günter Jehl bei seinem 75 Geburtstag


 

Der SK Schwandorf trauert um sein Ehrenmitglied Karl Schönberger

 

Am 31.12.2020 verstarb unser Ehrenmitglied kurz nach seinem 88. Geburtstag.

 

Als Karl Schönberger am 1. Februar 1982 dem Schachklub beigetreten ist, hatte er bereits ein reges Schachleben hinter sich. Er war u. a. beim TV Nabburg und bei den Schachfreunden Roding aktiv und hat sich dort einen Namen gemacht. In seiner Nabburger Zeit wurde er der erste Jugend-Oberpfalzmeister nach dem Krieg und in Roding trug er zu den Rodinger Hochzeiten Anfang der 80er Jahre bei.

Mit seiner beruflichen Heimat fand er auch seine schachliche Heimat in Schwandorf und ließ die hiesige Schachwelt sehr bald aufhorchen. In den Jahren 1985 und 1986 sicherte er sich den Vereinsmeistertitel und war damit die Nummer Eins in der Schwandorfer Schachszene. Seine Qualitäten am Schachbrett zeigte er bis ins hohe Alter. Noch 2011 belegte er den dritten Platz bei der Stadtmeisterschaft.

Am 24. Januar 2016 bestritt er -immerhin schon 83-jährig- seinen letzten Wettkampf (natürlich siegreich) in der 2. Mannschaft. Kurz danach zwang ihn seine Gesundheit zum Abschied aus dem aktiven Spielbetrieb Insgesamt war er über 250-mal für die Mannschaften des SK Schwandorf am Brett.

 

Wer Karl Schönberger am Schachbrett erlebt hat, wird ihn nie vergessen:

Geradezu im Blitztempo spulte er seine Partien ab, egal ob „normale“ Turnierpartien oder Schnellschach/Blitzpartien. Während sein Gegner gut zwei Stunden Bedenkzeit verbraucht hat und keinen Vorteil in Händen hatte, hatte Karl Schönberger nicht einmal 20 Minuten investiert. Oftmals war Karl Schönberger bei Auswärtsspielen schon zum Mittagessen entschwunden, in der Regel mindestens mit einem Remis in der Tasche, während der Rest der Mannschaft noch am Brett kämpfte.

Dies führte dann auch einmal zu dem „Missgeschick“, dass Karl Schönberger beim Auswärtsspiel in Oberviechtach „vergessen“ wurde. Das erste Auto mit Spielern war bereits weg und Karl immer noch beim Mittagessen. Nachdem die übrigen Spieler fertig waren, machten sich diese - in der Annahme Karl sei bereits mit dem ersten Auto weg- auf die Heimfahrt. Als Karl Schönberger vom Mittagessen zurückkehrte, blieb ihm nur die Heimfahrt mit dem Taxi.

 

Diese und viele andere Anekdoten haben wir beim SK Schwandorf mit „unserem Karl“ erlebt und so manches Zitat von ihm, mit trockenem Humor vorgetragen, hat nicht nur die jährliche Nikolausfeier bereichert, sondern wird uns auch unvergessen bleiben.

Wenn Karl Schönberger mit seinem Zeigefinger wie ein Adler über dem Schachbrett kreiste, ließ dies meist nichts Gutes für den Gegner vermuten. Nur selten konnte man sich mit dem typischen Schönberger-Resumé: „Ja, dees ist Remis!“ über eine Punkteteilung freuen. Und überlegte man in einer von ihm mit seinem geschulten Auge bereits als remis abgehakten Stellung zulange an seinem Remisangebot, so folgte bald das „Ja, wos is etz? Mach ma Remis?

 

Einen hohen Bekanntheitsgrad weit über die Schwandorfer Grenzen erreichte Karl Schönberger durch seine Liebe zum Problemschach. Hier machte er sich als Komponist und Löser einen Namen.  Mit unzähligen seiner Kompositionen war er in diversen Problemschachzeitungen vertreten. Unter anderem fand eine seiner Kompositionen die Aufnahme in die Chronik des Bayerischen Schachbundes aus dem Jahr 2000 in die Darstellung über das Problemschach in Bayern. Der ehemalige SVO-Vorsitzende Maximilian Riedl (SC Furth i.W.), ebenfalls ein großer Liebhaber des Problemschachs, äußert sich wie folgt: „Schönbergers Schachaufgaben erfüllen die Forderungen, die Prof. Dr. Baldur Kozdon, ein Problemschach-Großmeister so formulierte: Schachprobleme sind eine gelungene Mischung zwischen Schönheit, Schwierigkeit, Rätselhaftigkeit und überraschenden Momenten mit einer eindeutigen Lösung. Über Schach und welche Freude die Beschäftigung mit Schach bis ins hohe Alter mit sich bringt, wusste Schönberger mehr als manche, die viel bessere Wertungszahlen aufweisen als er.“

 

Karl Schönberger engagierte sich für seinen Schachklub auch außerhalb der 64 Felder. So war er zehn Jahre lang bis 1996 als Schriftführer tätig und hat – wie er es in seinem Beruf gelernt und gelebt hat – gewissenhaft und detailliert alle Niederschriften verfasst.

Aufgrund seiner Verdienste wurde er 2012 zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Mit Karl Schönberger verliert der Schachklub Schwandorf e. V. einen seiner über lange Zeit stärksten Spieler und zugleich eines der treuesten Mitglieder, dass der Verein je hatte!

 

Traueranzeige https://www.mittelbayerische-trauer.de/traueranzeige/karl-schoenberger-1932

 

- Karl Schönberger




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